Im Februar 1906 wurde der Männergesangverein Steinbach mit 40 aktiven und 18 passiven Mitgliedern ins Leben gerufen. In den Vereinsstatuten heißt es: „Der Gesangverein Steinbach hat den Zweck durch die Pflege und Veredelung des Volksgesanges und sittlich erheiternde Vorträge bildend auf die Mitglieder einzuwirken.“ Getreu diesem Auftrag wirkte der Verein schon bald als Gastverein auf Festen von Nachbarvereinen mit. So wurde 1908 beim Gausängerfest in Spiegelberg und 1908 beim Gausängerfest in Oberbrüden gesungen. Im Jahr 1913 trat der Verein dem Murr-Gau bei. In diesem Jahr ging auch der lang gehegte Wunsch nach einer eigenen Fahne in Erfüllung. Sie trägt neben dem Vereinsnamen die Aufschrift „Rein wie Gold, stark wie Erz, sei des deutschen Sängers Herz“. Trotz der folgenden schwierigen Zeiten verstand es der Verein, seine Mitglieder bei der Stange zu halten. Dies ist insbesondere ein Verdienst des damaligen Vereinsvorstandes Alfred Herter senior.
Am 7. Juni 1931 feierte der Verein sein 25-jähriges Bestehen mit zehn Gastvereinen. Die freundschaftlich mit dem Verein verbundene Baroness Esther von Heyligenstaedt aus Aichelbach hatte dazu das Heimatspiel „Anno 1693“ verfasst, das von der damaligen Theatergruppe des Vereins mit großem Erfolg uraufgeführt wurde.
In der Kriegs- und Nachkriegszeit kam das Vereinsleben fast völlig zum Erliegen, sodass in der von Alfred Herter jun. im April 1948 einberufenen Generalversammlung beschlossen wurde, die entstandenen Lücken durch Frauen aufzufüllen. So entstand der gemischte Chor. Von dieser Zeit an gab es wieder regelmäßige Singstunden. Der Verein trat dem schwäbischen Sängerbund wieder bei und konnte nun seiner Aufgabe, das kulturelle Leben in Steinbach mitzugestalten, wieder gerecht werden. Seit 1952 wird am Totensonntag im Gottesdienst in der Kirche und anschließend auf dem Friedhof zum Gedenken der Verstorbenen, Vermissten und Gefallenen der zwei Weltkriege gesungen. Dabei führt die Vereinsfahne den feierlichen Zug von der Kirche bis zum Ehrenmal an.
1954 wurde der Verein in Liederkranz Backnang-Steinbach e.V. umbenannt und 1955 ins Vereinsregister eingetragen. Gerade noch rechtzeitig zur 50-Jahr-Feier wurde die lang ersehnte Steinbacher Dorfhalle eingeweiht. Nun konnte der Verein dort seine Veranstaltungen in einem größeren und geeigneteren Rahmen abhalten. Auch in den Zeiten zwischen den Jahresfeiern und Vereinsjubiläen, die meist mit großen Festumzügen begangen wurden, war der Liederkranz stets aktiv am öffentlichen Leben beteiligt. So gestaltete er die Einweihungen des Sportplatzes (1956), des erweiterten Ehrenmals für die Vermissten und Gefallenen auf dem Steinbacher Friedhof (1961) und der neuen Straßenverbindung zwischen Backnang und Steinbach (1966) musikalisch mit. 1958 fand darüber hinaus eine Gemeinschaftsveranstaltung des Liederkranzes, des Akkordeonrings Steinbach und des Sportvereins zugunsten einer dritten Glocke für die Steinbacher Kirche statt.
Regelmäßig singt der Liederkranz bei Geburtstagen, Hochzeiten, Beerdigungen, silbernen und goldenen Konfirmationen sowie bei Konfirmationen von Vereinsmitgliedern oder deren Kindern. Ferner gibt es viele andere gemeinsame Aktivitäten, wie das Steinbacher Dorffest, den Jahresausflug, das Backhausfest, den Adventsnachmittag und den Steinbacher Weihnachtsmarkt, die der Liederkranz aktiv gestaltet.
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